ab dem 4. Jahrtausend v. Chr.
Spuren der Besiedlung seit der Mittleren Steinzeit im 4. Jahrtausend v. Chr.
150 v. Chr.
Verstärkte, von Skandinavien ausgehende Besiedlung des Landes
997
Erste Erwähnung Danzigs
1186
Gründung des Zisterzienserklosters in Oliva
1224
Danzig erhält Lübisches Stadtrecht.
1225/26
Herzog Konrad von Masowien ersucht den Deutschen Orden, ihm im Kampf gegen die heidnischen Prußen (Pruzzen) beizustehen und verspricht ihm im Gegenzug den Besitz des Kulmer Landes.
ab 1231
Stadtgründungen durch den Deutschen Orden, darunter Thorn (1231), Kulm (1233), Marienwerder (1233), Elbing (1237) und Mewe (1297). Ausdehnung des Ordensterritoriums entlang der Haffküste bis Livland. Der Deutsche Orden holt Siedler aus dem Reich an den Unterlauf der Weichsel.
1234
Papst Gregor IX. bezeichnet in der Bulle von Rieti das Kulmer Land als „Eigentum des Heiligen Petrus“, wodurch das Ordensland unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt wird.
1235 (oder bereits 1226)
Ausstellung der Goldbulle von Rimini durch Kaiser Friedrich II.: Dem Orden wird der Besitz des Kulmer Landes und des weiteren, noch zu erobernden Preußenlandes bestätigt.
1309
Im Vertrag von Soldin erwirbt der Deutsche Orden den größten Teil von Pommerellen einschließlich der Hauptfeste Danzig. Die Marienburg wird (bis 1456) Sitz der Hochmeister. Damit beginnt die etwa hundertjährige Blütezeit des Ordensterritoriums.
1343
Im Vertrag von Kalisch verzichtet der polnische König Kasimir der Große darauf, noch weiterhin Ansprüche auf Pommerellen und das Kulmer Land zu erheben.
1410
In der Schlacht bei Tannenberg unterliegt der Deutsche Orden dem vereinigten polnisch-litauischen Heer.
1411
Erster Thorner Friede. Die Grenzen des Ordensstaates bleiben bestehen.
1454
Die preußischen Stände – Adel und Städte – kündigen dem Hochmeister den Treueeid auf und verbünden sich mit dem Königreich Polen: Beginn des Dreizehnjährigen Krieges, den der Preußische Bund und der König von Polen mit dem Deutschen Orden führen.
1466
Zweiter Thorner Friede: Die westlichen Teile des Ordensstaates kommen als „Preußen Königlichen Anteils“ (oder auch „Königliches Preußen“ oder „Polnisch-Preußen“) unter die Oberhoheit des polnischen Königs. Die Stände erhalten weitgehende Privilegien, und ihre bisherigen Rechte werden bestätigt.
1525
Die östlichen Teile des Ordensterritoriums (der Restordensstaat) werden in das weltliche Herzogtum Preußen umgewandelt. Aufgrund des Vertrages von Krakau leistet Herzog Albrecht vor dem polnischen König den Lehnseid und wird zum ersten lutherischen Herzog in Preußen. – 1618 geht das Herzogtum auf die Kurfürsten von Brandenburg über.
1569
Bei der Bildung der Union von Lublin wird „Preußen Königlichen Anteils“ einseitig zur polnischen Provinz erklärt.
1577
Danzig wird im Streit um die Privilegien der Stadt vom polnischen König Stephan Báthory erfolglos belagert.
1626–1629
In der Schlussphase der Schwedisch-Polnischen Kriege (1600–1629) wird das Weichseldelta zum Kampfgebiet. Im Waffenstillstand von Altmark (1629), der zunächst für sechs Jahr gilt und im Vertrag von Stuhmsdorf 1635 verlängert wird, bleibt neben Frauenburg, Braunsberg, Fischhausen und Memel auch Elbing unter schwedischer Kontrolle.
1655–1660
Der zweite Schwedisch-Polnische Krieg wird mit dem Frieden von Oliva bendet.
1701
Der brandenburgische Kurfürst Friedrich III. krönt sich in Königsberg als Friedrich I. zum König in Preußen; erst nach der Angliederung des „Königlichen Preußen“ im Jahre 1772 wandelt sich der Titel offiziell zu „König von Preußen“.
1700–1721
Im Großen Nordischen Krieg wird das Kulmer Land zum Kriegsschauplatz.
1756–1763
Während des Siebenjährigen Krieges (des 3. Schlesischen Krieges) dient das Kulmer Land mit Graudenz den russischen Truppen als Hauptstützpunkt.
1772
Erste Teilung Polens: Die von Friedrich II. (dem Großen) erworbenen Gebiete führen zur Gründung der preußischen Provinz Westpreußen, deren Gebiet im Wesentlichen dem Westteil des früheren Ordensterritorium entspricht. Der seit 1740 regierende Friedrich II. trägt nun den Titel eines Königs von Preußen (vgl. 1525). Marienwerder wird Hauptstadt der Provinz Westpreußen sowie Sitz der Kriegs- und Domänenkammer.
1793
Zweite Teilung Polens: Danzig und Thorn kommen nun ebenfalls zu Preußen und werden in die neue Provinz integriert.
1807–1813
Während der Franzosenzeit wird Danzig im Frieden von Tilsit (1807) zur Freien Stadt unter einem französischen Gouverneur.
1815
Auf dem Wiener Kongress wird die Zugehörigkeit Westpreußens mit der Hauptstadt Danzig zum Königreich Preußen bestätigt.
1824/1829
West- und Ostpreußen werden zu einer Provinz „Preußen“ mit der Hauptstadt Königsberg vereinigt.
1878
Die beiden Teile werden nach 49 Jahren wieder voneinander getrennt: Danzig erhält in der neuerlich selbstständigen Provinz Westpreußen wieder den Rang einer Hauptstadt zurück.
1919/1920
Vertrag von Versailles und seine Umsetzung: Die Provinz Westpreußen hört auf zu existieren. Danzig wird abermals Freie Stadt. Der mittlere, im Wesentlichen aus Pommerellen bestehende Teil kommt als „polnischer Korridor“ zum neugebildeten polnischen Staat. – Die drei westlichen Kreise Deutsch Krone, Flatow (von dem ein Teilgebiet abgetrennt wurde) sowie Schlochau werden mit Gebietsresten der Provinz Posen zur 1921 gebildeten „Grenzmark Posen-Westpreußen“ verbunden und kommen 1938 schließlich zu Pommern. Die östlichen Kreise – Marienburg, Marienwerder, Stuhm, Rosenberg und Elbing (Stadt und Land) – bleiben demgegenüber nicht von vornherein beim Deutschen Reich; die Entscheidung fällt erst nach einer Volksabstimmung am 11. Juli 1920, bei der im Abstimmungsgebiet Marienwerder insgesamt 92,4% der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland votieren. Die fünf genannten Kreise werden schließlich zum 1. Juli 1922 als Regierungsbezirk Westpreußen in die Provinz Ostpreußen eingegliedert.
1939
Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wird aus besetzten polnischen Gebieten – dem „Korridor“ und weiteren Kreisen –, aus der Freien Stadt Danzig sowie dem ostpreußischen Regierungsbezirk Westpreußen der „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ gebildet.
1945
Gegen Ende des Krieges und in der Folgezeit führen Flucht, Vertreibung und Aussiedlung dazu, dass die deutsche Bevölkerung das Land am Unterlauf der Weichsel verlässt. Durch die Bestimmungen der Potsdamer Konferenz wird die Region unter polnische Verwaltung gestellt.