Im Doppelheft 17/18 des „Westpreußen“, das zum Bochumer Bundestreffen im Juni 1958 erschien, findet sich (S. 17–28) eine mit „E. Schmidt“ unterzeichnete Zusammenstellung von „Westpreußischen Dichtern und Schriftstellern“.
Nach fast 50 Jahren wurde diese Liste kritisch durchgesehen und in die Homepage der Landsmannschaft Westpreußen („westpreussen-online“) aufgenommen. Für die nunmehrige Veröffentlichung auf der Seite der „Westpreußischen Gesellschaft“ ist sie nochmals aktualisiert und nach Möglichkeit mit entsprechenden Internet-Einträgen verlinkt worden.
Publikationen dieser Autorinnen und Autoren sind mit wenigen Ausnahmen nicht mehr im Buchhandel, sondern nur noch in Bibliotheken verfügbar. Viele Titel werden aber von Antiquariaten angeboten, und einige sind auch im „Projekt Gutenberg-DE“ aufzufinden.
Diese Auswahl erinnert mit Ottfried Graf Finckenstein, Hans Bernhard Meyer, Edeltraud Schmidt von Papenhagen, Hans Tschirner und Erich Wernicke nicht zuletzt an Persönlichkeiten, die im engen Zusammenhang mit der Landsmannschaft Westpreußen oder deren Zeitung „Der Westpreuße“ für die Nachkriegszeit das Bild von der ehemaligen Provinz sowie das Konzept einer „westpreußischen Literatur“ mitgestaltet haben.
Die Autorinnen und Autoren
Dr. jur. et Dr. rer. pol., geb. 9. 7. 1896 in Zoppot, gest. am 27. Januar 1955 in Würzburg, schrieb neben großen biographischen Werken Novellen, Lyrik und Bühnenstücke. Für Westpreußen ist sein 1951 erschienener Roman „Die Rodendahls“ von besonderem Interesse, weil dort das Schicksal einer Danziger Familie in der Zeit von 1886 bis 1945 geschildert wird.
geb. 22. 10. 1880 in Berlin, gest. 4. 2. 1946 in Lüneburg, entstammte einer Danziger Offiziers-Familie. Sie hat die Heimat ihrer Vorfahren immer wieder aufgesucht und ihr auch in ihren kulturgeschichtlichen Romanen und Erzählungen ein Denkmal gesetzt, so in „Hugo Conventz und seine Heimat. Ein Buch der Erinnerungen“ (1942) und in „Die Tagfahrt der Preußen. Westpreußische Geschichte aus sieben Jahrhunderten“ (1942).
geb. 27. 3. 1864 in Stettin, gest. 26. 12. 1946 in Heidelberg, war 40 Jahre lang Pfarrer an St. Marien in Danzig. Noch bis zum Herbst 1945 hat er in Danzig-Langfuhr als Seelsorger gewirkt. Als Schriftsteller wurde Brausewetter, dr auch unter den Pseudonymen Arthur Sewett und Friedrich Leoni publizierte, durch seine zahlreichen, meist in Westpreußen/Pommern spielenden Romane weit über Danzigs Grenzen hinaus bekannt. Er schrieb u. a.: „Der Armenpastor“ (1899), „Der Staatsanwalt“ (1900), „Stirb und werde“ (1912), „Wer die Heimat liebt wie Du“ (1916), „Die letzte Karte in der Hand“ (1933) und „Der Ruf der Heimat“ (1938).
Romanschriftstellerin, geb. 2. 11. 1902 in Danzig, lebte in den 50er Jahren in Berlin. Neben anderen Romanen schrieb sie den teils in Frankreich, teils im Danziger Werder unter Mennoniten spielenden historischen Roman „Marguerite Valmore“ (1948), der später unter dem Titel „Jenseits des Stromes“ erneut veröffentlicht wurde. Den Hintergrund des in den zwanziger Jahren spielenden Romans „Katja und die Schlafenden“ (1945) bildet ebenfalls die Danziger Niederung.
geb. 25. 6. 1910 in Danzig, gest. 29. 19. 1962 in Bonn, Lyriker. 1935 erschien ein Teil seiner Lyrik in „Das junge Danzig“, 1939 veröffentlichte er den Gedichtband „An dem großen Strom“. Seine übrigen Gedichte sind verstreut in Zeitschriften und Zeitungen erschienen, auch vielfach im Rundfunk zu Gehör gebracht worden.
geb. 30. 3. 1886 in Tuchel, gest. 1. 8. 1951 in München. Aufgewachsen in Danzig, lebte er später in München und war dort mit Thomas Mann bekannt. Er schrieb Dramen, Romane, Erzählungen, Kritiken und historische Arbeiten, darunter der in Westpreußen spielende Roman „Über den Feldern“ (1911), der Chopin-Roman „Spiel in Moll“ (1919) und die Erzählung „Der Untergang des Postdampfers“ (1916).
Prof. Dr. phil., Völkerkundler, geb. 8. 10. 1904 in Elbing, gest. 7. 1. 1973 in Gabbersee bei Wasserburg. Neben völkerkundlichen Arbeiten und Übersetzungen aus dem Hawaiischen, Samoanischen, Siamesischen und Tonganischen war er auf dem Gebiet der Lyrik, des Essays, Dramas und der Novelle tätig. Er veröffentlichte u. a. die Gedichtsammlung „Mein Westpreußenland“ (1929), „Nordische Gedichte. Auslese eines Jahrzehntes“ (1932), die Komödie „Die Dame mit den Silberspitzenfingern“ und die Erzählungen „Westpreußische Originale. Eine schwippe Mandel heiterer heimatlicher Erlebnisse“ (1936). Auch gab er eine Sammlung lettischer, estnischer und litauischer Märchen heraus. Von 1942 bis 1945 war er in KZ-Haft.
geb. 15.08.1905 in Bonn, Buchhändler, lebte von 1912 bis 1945 in Elbing, später in Berlin. Er starb am 30.05.1986 auf einer Reise in Odendorf. Er veröffentlichte die Gedichtsammlungen „Die stille Straße“ (1930), „Das Fähnlein weht im Wind“ (1931), „Neue Ufer“ (1932), die Erzählung „Kleine Reise in den Frühling“ (1934), „Gesang der Plastik. Sonette zu den Werken von Georg Kolbe“ (1957) und eine Reihe von Laienspielen. Außerdem schrieb er Beiträge für verschiedene Zeitungen, auch für das „Ostpreußenblatt“ und DER WESTPREUSSE, und verfasste das Gedicht „Abends treten Elche aus den Dünen“, das vertont nahezu zum Volkslied wurde.
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Prof. Dr. phil., Völkerkundler, geb. 8. 10. 1904 in Elbing, gest. 7. 1. 1973 in Gabbersee bei Wasserburg. Neben völkerkundlichen Arbeiten und Übersetzungen aus dem Hawaiischen, Samoanischen, Siamesischen und Tonganischen war er auf dem Gebiet der Lyrik, des Essays, Dramas und der Novelle tätig. Er veröffentlichte u. a. die Gedichtsammlung „Mein Westpreußenland“ (1929), „Nordische Gedichte. Auslese eines Jahrzehntes“ (1932), die Komödie „Die Dame mit den Silberspitzenfingern“ und die Erzählungen „Westpreußische Originale. Eine schwippe Mandel heiterer heimatlicher Erlebnisse“ (1936). Auch gab er eine Sammlung lettischer, estnischer und litauischer Märchen heraus. Von 1942 bis 1945 war er in KZ-Haft.
Dr. phil., geb. 10.9.1898 in Neustadt/Westpr., gest. 11. 3. 1963 in Lübeck, studierte in Breslau, lebte von 1924 bis 1945 als Studienrat in Danzig, dann in Lübeck. Er schrieb Dramen, Erzählungen, Romane und Lyrik. Sein Drama „Pidder Lüng“ wurde 1939 in Danzig uraufgeführt, „Der Brief des Königs“ 1956 in Iserlohn. Für das Schauspiel „Gottes Mühlen mahlen“ (1942) erhielt er den Preis des Stadttheaters Elbing. Von seinen sonstigen Werken seien als Beispiele genannt: Das Schauspiel „Die Füße im Feuer“ (1944), der Roman „Die Flucht ins Glück“ (1950), die Erzählung „Der Fremde“ (1951) und die Gedichtsammlung „Am Wegkreuz“ (1944). Aus einem weiteren Roman, der damals im Entstehen war, druckte „Der Westpreuße“ 1957 ein Kapitel ab. Auch der Rundfunk brachte in den 1950er Jahren verschiedene Hörspiele, Gedichte und Vorträge von ihm. Erdmann war auch regelmäßiger Mitarbeiter des Danziger Hauskalenders, des Westpreußen-Jahrbuches und des „Wespreußen“.
geb. 4.2.1890 in Danzig, nach 1945 in Helmstedt ansässig, gest. 4. 11. 1980 in Göttingen, ist als Märchenerzählerin bekannt geworden. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg zog sie als Märchenerzählerin durch Ostpreußen. „Fern dem Alltag. Aus dem Tagebuch einer Märchenfrau“ (1925) sind ihre Erinnerungen an diese Zeit. An Märchensammlungen veröffentlichte sie „Märchen“ (1922), „12 Märchen für Kinder“ (1928) und „Danziger Märchen“ (1940). In „Danzig-Vineta“ schildert sie ihre Erinnerungen an die Endkämpfe um Danzig 1945 und an die Flucht.
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geb. 8.3.1894 in Danzig, gest. 18.5.1950 in Lübeck, war nach Jahren als Hauslehrer in Estland und Zivilgefangenschaft während des Ersten Weltkrieges in Archangelsk bis 1945 in Danzig als Verwaltungsbeamter bei der Polizei tätig. Er schrieb Novellen, Erzählungen, Romane, Gedichte, Satiren, Schauspiele, Hörspiele und auch Jugendbücher. 1938 erschienen Erzählungen aus Danzigs Vergangenheit unter dem Titel „Der ungerechte Bürgermeister“, 1940 die Novelle „Geliebte Kreatur“, 1944 das Lustspiel „Die fixe Idee“ und vieles andere. Sein 1949 erschienenes Buch „Versunkene Gärten“ enthält seine Jugenderinnerungen.
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geb. 28.1.1838 in Hohenkirch, Kr. Briesen, gest. 16.12.1914 in Marienburg, war Lehrer und Heimatdichter. Er ist der Verfasser des „Westpreußenliedes“ (1901). Die erste Veröffentlichung mit der Melodie von Hugo Hartmann wurde 1903 beim Marienburger Verlag Aßmus herausgegeben.
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Dr. rer. pol., geb. 18.4.1901 auf der Ordensburg Schönberg bei Marienwerder, gest. 23.11.1987 in Ottawa. Nach längeren Berufsreisen im Ausland bei Deutsch-Eylau ansässig, lebte nach 1945 in Lübeck, in Chile und in Bonn, später in Kanada. 1938 erhielt er den Raabe-Preis und den Dichterpreis der Stadt Braunschweig, 1942 den Herder-Preis. Außer den Romanen „Die Mutter“ (1938), „Fünfkirchen“ (1936) und „Schwanengesang“ (1950) veröffentlichte er die Gedichtsammlung „Von den Quellen des Lebens“ (1938), die Novelle „Der Kranichschrei“ (1937), die Erzählungen „Das harte Frühjahr“ (1937) und andere Novellen und Erzählungen sowie auch Hörspiele. Der Roman „Die Mutter“ ist ins Dänische, Finnische und Schwedische übersetzt worden. Ottfried Graf Finckenstein war Mitglied im Bundesvorstand der Landsmannschaft Westpreußen und redigierte viele Jahre die Zeitung „Der Westpreuße“.
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geb. 2.1.1907 in Brodsack, Kr. Gr.-Werder, war Dramaturgie- und Regieassistent am Leipziger und später am Danziger Theater. Nach Kriegsausbruch wurde er Leiter der literarischen Abteilung des Danziger Hörfunks, für den er auch Hörspiele schrieb. 1942 wurde er zum Wehrdienst einberufen. Seit März 1945 ist er vermisst. In der Publikation „Um deiner Heimat willen“ (1938) ist ein Teil seiner Lyrik enthalten. Humorvolle Dichtungen in der Mundart seiner Werderheimat sind: „Foorts tom Bejuche“ (1936), „Pust di man nich opp“ (1939) und „Zookerschnut“ (1937). Ferner erschien von ihm das Prosawerk „An der Mottlau steht das alte Krantor“ (1941).
geb. 3.2.1861 in Kl. Falkenau bei Mewe, gest. 1939 in Berlin, war Lehrerin und Romanschriftstellerin. Einige ihrer Romane sind: „In engen Schranken“ (1894), „Der Lieblingssohn“ (1909), „In der Strömung“ (1913) und „Familie Wesselingk“ (1920). Überdies veröffentlichte sie Jugendschriften. Seit 1905 lebte sie in Kiel, wo sie die Kinderbeilage der „Kieler Neuesten Nachrichten“ redigierte, 1908 zog sie nach Berlin, wo sie mit namhaften Schriftstellern verkehrte.
Eintrag im „Lexikon Deutscher Frauen der Feder“ (1898)
geb. 1827 in Marienburg, gest. 1890, war zu seiner Zeit sehr bekannt und geachtet. Da er überzeugter Burschenschaftler war, 1848 am Wartburgfest teilgenommen hatte und sich politisch zu äußern wagte, war ihm der Weg in den Staatsdienst versperrt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich fortan als Schriftsteller und Journalist, da er sein Debüt als Novellist bereits 1850 mit seinem Novellen-Zyklus Moderne Titanen erfolgreich bestritten hatte. Auf dramatischem Gebiet schrieb er unter anderem „Dramatische Bilder aus deutscher Geschichte“ (1865).
geb. 17.8.1863 auf Summin bei Pr. Stargard, gest. 6.6.1936 in Kassel, schildert in ihren Romanen und Erzählungen vielfach das westpreußische Landleben, so in den Romanen „Sarkoschin“ (1899) und „Docendo discimus“ (1902). Ihre „Kleinstädtischen Geschichten“ (1897–1899) machten sie zu einer der bedeutendsten deutschen Erzählerinnen ihrer Zeit. Auch als Lyrikerin ist sie hervorgetreten.
Prof. Dr. phil., geb. 17. 6. 1877 in Marienfelde bei Marienwerder, gest. 27.4.1940 in Adelby bei Flensburg, war vorwiegend Dramatiker. Die Themen seiner über dreißig Dramen hat er wiederholt der Geschichte und den Sagen seiner Heimat entnommen, so z.B. in dem Drama „Der Gekreuzigte“ (1911), das die Sage vom Kruzifix in der Danziger Marienkirche behandelt, im „Marienburgfestspiel“ (1924) und dem Festspiel „Bartholomäus Blume“ (1928) und in den Dramen „Heinrich von Plauen“ (1937) und „Tannenberg“ (1938).
Dr. med., geb. 20. 9.1 845 in Frauenburg, gest. 1908, war Sanitätsrat in Elbing. Sein „Liederkranz von Baltischen Gestaden“ mit dem Titel „Kahlberger Strandgut“ (1885) ist vielfach komponiert und oft gesungen worden, und seine patriotischen dramatischen Dichtungen wurden auf der Elbinger Bühne aufgeführt. Auch als Dialektdichter ist er bekannt geworden.
geb. 24. 3. 1864 in Königsberg, gest. 3. 2. 1939 in Berlin, gilt allgemein als ostpreußische Dichterin, doch kam sie bereits als Halbwüchsige nach Elbing, wo sie zwölf Jahre ihres Lebens verbrachte und das sie auch später noch oft besuchte. Von ihren Romanen, Novellen und Jugendbüchern spielen daher einige in Westpreußen, darunter ihr eigenes Lieblingsbuch, das Hundebuch „Schlumski“ (1916).
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geb. 9. 12. 1885 in Deutsch Eylau, gest. 27. 7. 1945 in Danzig, war seit 1908 als kulturpolitischer Schriftsteller der „Danziger Neuesten Nachrichten“ tätig. Er ist der Verfasser der im Danziger „Missingsch“ geschriebenen und über Danzigs Grenzen hinaus bekannt gewordenen „Stammtischgespräche des Rentiers Poguttke“. Sein Roman „Dröse“ ist unvollendet geblieben.
Lyriker, geb. 1790 in Danzig, gest. 1854, seit seinem 11. Lebensjahre blind, erfreute sich zu seiner Zeit große Beliebtheit. Auch Goethe und Eichendorff haben seine Gedichte gelobt. Viele seiner Lieder sind Danzig, Marienburg und der Ostsee gewidmet, besonders bekannt aber wurde er durch seine „Kriegsgesänge“ (31829) und andere patriotische Lieder.
geb. 30. 8. 1901 in Freiburg/Br., gest. 29. 2. 1972 ebd., entstammte einer alten westpreußischen Familie. Für kurze Zeit lebte sie nach ihrer Heirat 1944 bis zur Flucht in Westpreußen, danach wieder in Freiburg. Sie war Verfasserin von Kinderbüchern sowie Romanen und Erzählungen für Erwachsene. Bekannt wurde sie vor allem durch den Roman „Weichselwinde“ (1942), der in späteren Ausgaben unter dem Titel „Die Kronacker“ erschien und in dem sie die Geschichte einer westpreußischen Familie schildert.
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geb. 30. 5. 1864 in Danzig, Todesdatum unbekannt, lebte nach 1945 einige Zeit in Holstein, später in Offenburg i. Br. – Ursprünglich hatte er das Gärtnerhandwerk erlernt, ging dann als Arbeiter in die Danziger Gewehrfabrik und Artilleriewerkstatt, darauf als Dreher zur damals Kaiserlichen Werft. 1911 erschien sein „Danziger Uhlespegel“, eine Sammlung plattdeutscher Spaß- und Spottgedichte. Gleichzeitig veröffentlichte er seine lyrischen und epischen Gedichte unter dem Titel „Am Hünengrabe“. Sein historisches Drama „Martin Kogge“ wurde 1912 am Danziger Stadttheater aufgeführt. Das ebenfalls historische Drama „Sünde am Volk“ (1920) wurde später unter dem Titel „Der Schicksalstag der Marienburg“ zu einem Hörspiel für den Landessender Danzig umgearbeitet. Nach 1945, also bereits in hohem Alter, schrieb er den Schwank „O diese Jugend“ und das Hörspiel „Das Geschick geht eigene Wege“ sowie eine Reihe von Gedichten.
geb. 22. 7. 1882 in Graudenz, gest. 24. 10. 1940 in Berlin, war während des Ersten Weltkrieges Kriegsberichterstatter in Russland. Als Pressechef leitete er die Volksabstimmung in seiner Heimat. Kurz darauf wurde er als Direktor des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller nach Berlin berufen. Später übernahm er dort die Direktion des S.-Fischer-Verlages. Er ist vorwiegend Dramatiker, Erzähler und Drehbuchautor. Neben den Romanen „Der Blumendieb“ (1909) und „Das Gastmahl des Domitian“ (1929) schuf er eine Reihe von Schauspielen: „Charlotte Stieglitz“ (1915), „Columbus“ (1929), „Rembrandt vor Gericht“ (1932) u. a., ferner auch verschiedene Hörspiele. Nach dem Erfolg von Friedrich Wilhelm Murnaus Film „Faust – eine deutsche Volkssage“ (1926), für den Kyser das Drehbuch geschrieben hatte, erhielt er das Angebot, bei „Luther – Ein Film der deutschen Reformation“ (1927) neben dem Drehbuch auch die Regie zu übernehmen.
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geb. 27. 1. 1885 in Berlin, Oberstleutnant a. D., lebte lange Jahre in Danzig-Oliva, nach 1945 in Wernigerode, später in Bremen, wo er am 30. 5. 1959 starb. Er war Lyriker und Essayist. 1950 wurde er in Wernigerode wegen „Gefährdung des Friedens der DDR“ für ein halbes Jahr verhaftet. Hier, im sowjetzonalen Gefängnis, entstanden seine „Gedanken und Gedichte aus dem Kerker“. Weitere Lyrik-Sammlungen sind unter anderem „Ruf aus der Stille“ (1933) und „Herz, sei ruhig“ (1949). Ferner veröffentlichte er zwei Bücher über Mackensen: „Generalfeldmarschall v. Mackensen“ (1935) und „Mackensen, der Marschall Vorwärts des Weltkrieges“ (1937). Lange ist der Begründer und Herausgeber der von 1920 bis 1939 erschienenen „Ostdeutschen Monatshefte für Kunst- und Geistesleben“, die 1951/52 (H. 21) sowie von 1955 bis 1963 (H. 22–29) eine Fortsetzung fanden. Zudem gab er den „Preußenkalender“ und den Kalenders „Der Danziger Bote“ heraus. Zudem ist er der Mitbegründer der Dichtervereinigung „Die Kogge“. Viele seiner Gedichte sind vertont worden. Carl Lange erhielt 1959 den in diesem Jahr erstmalig verliehenen Westpreußischen Kulturpreis. (Die Urkunde und die Ehrengabe konnten ihm jedoch nicht mehr persönlich überreicht werden.)
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Eintrag in der „Ostdeutschen Biographie“
geb. 6. 12. 1866 (oder 1856) in Arnsfelde, Kr. Dt. Krone, gest. 29. 12. 1938 in Schwerin. Sie hat als erste Dichterin die Tucheler Heide geschildert, aber auch Italien und Lothringen bilden den Hintergrund ihrer Romane, Erzählungen und Märchen. Veröffentlicht wurden beispielsweise die Novellensammlung „Der Sonntagsmann“ (1903) und die Romane „Die Grenzwarte“ (1905) und „Der Umweg zum Glück“ (1920). In Westpreußen spielt u. a. die Erzählung „Madonna im Schnee“. Der Roman“ Der große Pan“ (1908) schließlich ist ein kulturgeschichtliches Dokument für den Typus des „Ostmarken-Romans“.
Zu dieser Autorin erschient im „Westpreußen“, Jg. 68 (2016), S. 13f. der Beitrag: „‚… wo der polnische Wind schon scharf über die ostdeutsche Heidelandschaft weht‘ – Zum 150. Geburtstag der Schriftstellerin Marianne Mewis“ (von Erik Fischer).
Dr. phil., geb. 20. 8. 1898 in Danzig, gest. 21. 4. 1982 in Reinbek bei Hamburg, bis 1945 Museumsdirektor in Graudenz, war von 1955 bis 1962 Hauptschriftleiter des „Westpreußen“. Neben volkskundlichen und kunstgeschichtlichen Arbeiten veröffentlichte er die beiden Danzig-Bücher „Schaffende Hand, kämpfendes Land“ (1937) und „Möwen umkreisen das Krantor“ (1954), die Erzählungen und Gedichte enthalten, und gab 1956 das Erinnerungsbuch „Danzig in 144 Bildern“ heraus. – Der Rundfunk brachte des Öfterem Hörfolgen von ihm. Ein im Manuskript fertig vorliegender historischer Danzig-Roman ist 1945 vernichtet worden, von seinen nach Hunderten zählenden Aphorismen sind viele in den Westpreußen-Jahrbüchern veröffentlicht worden, zu denen er auch mit ausführlichen Artikeln beigetragen hat. Außerdem war er zeitweise Bundeskulturreferent der Landsmannschaft Westpreußen, die ihm 1971 die Westpreußen-Medaille verlieh.
geb. 18. 4. 1844 in Danzig-Langfuhr, gest. 1. 4. 1917 in Danzig-Oliva, war Lehrerin und zu ihrer Zeit eine der Hauptvertreterinnen des Gesellschaftsromans. Oft spielt die Stadt Danzig in ihren Romanen eine Rolle: „Die beiden Republiken“ (1887) schildern das Danzig der Franzosenzeit, der Roman „Gestern und heute“ (1891) hat die Überschwemmungen im unteren Weichselgebiet zum Thema.
Eintrag im „Lexikon Deutscher Frauen der Feder“ (1898)
Prof. Dr. phil., geb. 29. 4. 1879 in Krückwald (im Gdingener Stadtteil Klein Katz), gest. 14. 7. 1949 in Göttingen, veröffentliche neben literarhistorischen Werken den kulturhistorischen Danziger Familien-Roman „Die Burgs und die Straß“ (1938) und die Erzählungen „Die Speicherinsel“ (1939) und „Gold der Ostsee“ (1940).
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geb. 24. 3. 1886 in Danzig, gest. 1976, Kunst- und Theaterkritiker der „Danziger Volksstimme“, lebte in den 1950er Jahren in Berlin-Wannsee. Er schrieb Novellen, Essays und Gedichte, u. a. „Die Windharfe“ (1920), „Danzig, Antlitz einer alten Stadt“ (1924), „Die Fackelträger“ (1929) und „Brennende Vergangenheit“ (1948).
geb. 7. 4. 1880 in Schwetz a. d. Weichsel, Oberlehrer (in Neustadt, Graudenz und Dt. Eylau), lebte später in Oliva, wo er am 4. 4. 1922 gestorben ist. Neben anderen literaturhistorischen Veröffentlichungen wie die „Marienburg in der deutschen Dichtung“ (1913) gab er 1915 seine „Literaturgeschichte der Provinz Westpreußen“ heraus. Ferner erschienen von ihm die Gedichtbücher „Weichselrauschen“ (1905), „Der stille Weg“ (1911), „Heilige Stunden“ (1915) und die Sammlung von Lyrik und Prosa „Verklungene Tage“ (1913).
geb. 1841 in Rügenwalde, gest. 25. 4. 1919 in Neustadt (Westpr.), wo sie jahrelang als Schulvorsteherin gelebt hatte. Sie bevorzugt in ihren Erzählungen die altpreußische Vergangenheit, so in ihrem 1875 erschienenen Werk „Im alten Preußen“. Das Danziger Patrizierhaus der Ferber z. Zt. der Reformation schildert ihre Erzählung „Johann Knades Selbsterkenntnis“ (1880); 1881 erschien die Erzählung „Die Polen in Danzig“, und in die Schwedenzeit führt die Erzählung „Gertrud von Loden“ (1891).
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geb. 12. 5.1817 in Marienwerder, gest. 17. 12. 1879 in Berlin, gehörte zu den Bewunderern und Nachahmern Bogumil Goltz‘, wobei seine Art zu schreiben allerdings liebenswürdiger ist. Er entnimmt die Motive seiner Erzählungen dem häuslichen Leben, z. B. in: „Aus unseren vier Wänden“ (1859/64), „Am eigenen Herd“ (1873) und „Die Alten“ (1876).
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geb. 6. 12. 1885 in Elbing, gest. 5. 12. 1950 in München, kam bereits mit vier Jahren mit seinen Eltern nach Hannover, wo er aufwuchs. Erst nach 40 Jahren kam er besuchsweise wieder nach Elbing. Den Eindruck, den er von einem Besuch der Marienburg empfing, schildert er in einem autobiografischen Aufsatz. Sein umfangreiches Werk umfasst alle literarischen Gattungen, z. B. die Gedichtbände „Attische Dämmerung“ (1914) und „Enak“ (1948), die Erzählungen und Novellen „Joseph Montfort“ (1918) und „Das Prisma“ (1925), den Versroman „Parzival“ (1922) oder die Romane „Cara“ (1936), „Rudolf Ezerum“ (1943) und „Der Auswanderer“ (1950). Die Jahre 1938–1945 verbrachte Schaeffer in Nordamerika; nach Deutschland kehrte er erst im Herbst 1950 zurück. Von seinem fast 2.000 Seiten umfassenden Hauptwerk, dem kunstvoll komponierten Roman „Helianth“ (1920) entstand im amerikanischen Exil 1948 eine Neufassung, die 1995 vom Weidle-Verlag in Bonn veröffentlicht worden ist.
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Eintrag in der „Ostdeutschen Biographie“
Dr. phil., geb. 1. 7. 1873 in Pr. Stargard, gest. 27. 11. 1951 in Berlin, veröffentlichte neben zahlreichen Werken über das klassische Altertum und viel beachtete Übersetzungen antiker griechischer Dichtung religionsphilosophische Schriften sowie verschiedene Lyrik-Sammlungen wie „Die Eleusinien“ (1898) und das Epos „Die Kyprien“ (1934 ).Er lebte seit 1900 als freier Schriftsteller in Münschen, Berlin und Rom.
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geb. 25. 9. 1902 in Danzig, gest. 26. 6. 1973 in Nideggen bei Düsseldorf. Aufgewachsen in Thorn, lebte sie nach 1945 als Malerin und Schriftstellerin in Düsseldorf. Sie schrieb Lyrik, Erzählungen und Bühnenstücke und griff dabei immer wieder westpreußische Motive auf, so in dem Drama „Ketthart“. Zudem war auch Mitarbeiterin am „Westpreußen-Jahrbuch“.
geb. 3. 1. 1800 in Danzig, gest. 28. 4. 1837 ebendort, war ursprünglich Sattlergeselle, entwickelte sich aber trotz ungünstiger Lebensumstände während der Jugendzeit dann zum Journalisten und höchst fruchtbaren Schriftsteller. Er schrieb Erzählungen, Romane, Gedichte und Glossen zu Tagesereignissen. 1831 gründete er „Das Danziger Dampfboot“, eine Zeitschrift für Geist, Humor, Satire, Poesie, Welt- und Volksleben, Korrespondenz, Kunst, Literatur und Theater. die er sechs Jahre lang bis zu seinem Tode herausgab und als Publikationsort für seine eigenen Texte nutzte.
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Eintrag in der „Ostdeutschen Biographie“
geb. 30. 12. 1882 in Danzig, gest. 22. 4. 1939 ebendort, Journalist, veröffentlichte das Drama „Der Kuss der Judith Simon“ (1907), Romane wie z. B. „Maria am Gestade“ (1920) oder „Die Schicksalsschmiede“ (1928), die Gedichtsammlung „Das goldene Tor“ (1924) das Sagenbuch „Danziger Nachtgesichte“ (1918) und die im Dialekt geschriebene Novellensammlung „Nohberschlied“ (1924).
geb. 20. 11. 1867 in Budda bei Lubichow, Kr. Pr. Stargard, gest. 29. 6. 1930 in Berlin, war die jüngere Schwester der Malerin Clara Siewert (1862–1945). Ihre in Westpreußen spielenden Romane und Novellen sind von Eindrücken der Natur und Kindheit bestimmt. Von ihren Werken seien beispielhaft genannt: die Novellenbände „Kinder und Leute“ (1906) und „Der Sumbuddawald“ (1928), die Romane „Unvergessene Menschen“ (1911) und „Lipskis Sohn“ (1913) sowie die Erzählung „Das Gesinde“ (1923).
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geb. 25. 4. 1897 in Elbing, gest. 28. 10. 1975 in Bad Tölz, war Autor, Grafiker und Zauberer. Nach seiner Schulzeit übersiedelte er nach Danzig, 1923 veröffentlichte er erste Texte. 1942 erhielt er den Literaturpreis der Stadt Danzig. Er schrieb die Romane „Wassernächte“ (1941), „Fährmann Huuk“ (1949) und „Der Schatten des Erasmus Habedank“ (1951), das Jugendbuch „Der bunte Sperling“ (1939), die Erzählung „Die Reise nach Amerika“ (1949) und das Hörspiel „Der Flüchtling aus Saigon“ (1951). Zudem veröffentlichte er eine Vielzahl von Bastelbüchern, Anleitungen zum Zaubern sowie Rätsel und Karikaturen. Zudem gab er seinerzeit die politisch-satirische Zeitschrift „Das Danziger Forum“ heraus.
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geb. 3. 5. 1851 in Marienwerder, gest. 22. 9. 1923 in München, gehört zu den westpreußischen Heimatdichterinnen. Sie besuchte das Lehrerinnenseminar in Graudenz und war später im Schuldienst in Schlesien und Westpreußen tätig. Nach ihrer Heirat lebte sie in Königsberg und Berlin. Viele ihrer literarischen Werke spielen in Westpreußen, so ihr Schauspiel „Pan Cezar“ (1895), das am „Berliner Theater“ aufgeführt wurde, ihre Romane und Erzählungen „Cezar Grawinski“ (1895), „Auf der Nehrung“ (1899) oder „Vorfrühling“ (1904). Von ihr stammen auch die Romane „Immer lustig“ (1912), der im Königreich Westfalen (1807–1813) spielt, sowie „An der Grenze“ (1924).
Ober-Stud.-Dir. a. D., geb. 14. 10. 1877 in Altenplathow bei Genthin, gest. 10. 9. 1953 in Walsrode, lebte jahrelang in Westpreußen, das ihm zur zweiten Heimat wurde. Seit 1905 war er als Lehrer in Marienwerder, 1937 wurde er als Oberstudiendirektor der Hermann-Balk-Schule vorzeitig pensioniert. Seine Novellen und Erzählungen „Kletz“ (1921), „Bauernschicksale an der Weichsel“ (1923), „Treue“ (1927) und „Die Weichsel rief“ (1940) spielen sämtlich in Westpreußen. Er schrieb Beiträge für den „Westpreußen“ und gab der Redaktion – wie aus deren Nachruf deutlich wird – oftmals Rat und Anregungen.
geb. 21. 11. 1894 in Jastrow (Westpreußen), Todesdatum unbekannt, lebte lange Jahre als Lehrerin und Schriftstellerin in Zoppot, nach dem Krieg in Weimar und Berlin, später ist sie wahrscheinlich nach Chile ausgewandert. Sie war vor allem Lyrikerin, doch hat sie auch Erzählungen, Kurzgeschichten und Jugendbücher geschrieben, darunter das 1949 erschienene Danziger Erinnerungs- und Jugendbuch „Kleine Dagmar“.