Samuel Thomas Soemmerring, seit 1808 Ritter von Soemmerring, auch Sömmerring (* 28. Januar 1755 in Thorn; † 2. März 1830 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Anatom, Anthropologe, Paläontologe und Erfinder. Soemmerring entdeckte den „gelben Fleck“ in der Netzhaut des menschlichen Auges. Seine Untersuchungen über das Gehirn und das Nervensystem, über die Sinnesorgane, über den Embryo und dessen Fehlbildungen, über den Bau der Lungen, über die Eingeweidebrüche usw. machten ihn zu einem der bedeutendsten deutschen Anatomen. In späteren Jahren verlagerte er seine Arbeitsgebiete auf die Physik, Chemie und Paläontologie. 1809 entwickelte er einen elektrochemischen Telegraphen.
Eintrag in der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ von Friedrich Jännicke: ADB Bd. 34, Leipzig 1892, S. 610–615
Eintrag in der „Neuen Deutschen Biographie“ von Franz Dumont: NDB Bd. 24, Berlin 2010, S. 532f.
Beiträge im WPrJb bzw. in DW:
- Hans Lohmeyer: Samuel Thomas von Soemmerring, WPrJb 15 (1965), S. 91–94
- Helmut Motzkus: Die Freunde Forster und Soemmerring. Ihre gemeinsamen Beziehungen zum Geistesleben ihrer Zeit, WPrJb 31 (1981), S. 93–98
- Ulrike Enke : Erinnerungen an die Heimat : Der Anatom Samuel Thomas Soemmerring aus Thorn und sein Stammbuch (DW 3/2018, S. 20–25)
- Rolf Siemon :Samuel Thomas Soemmerring und Georg Forster : Zwei „Seelenbrüder“ vom Unterlauf der Weichsel (DW 1/2018, S. 23–27)