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Heimatkreis Stuhm
Vorsitzender:
Manfred Neumann
Alte Poststr. 43, 31008 Elze
Telefon: 05068–2609
E‑Mail: MNeumann-Mehle@web.de
Stellvertreter:
Stanislaw Wiesbaum
Leverkuser Str. 1, 28327 Bremen
Tel. 0421–470972
E‑Mail: s.wiesbaum@t‑online.de
Gründungsjahr und ‑ort:
18./19. Juni 1949 in „Planten un Blomen“ in Hamburg
Gründer:
Hauptversammlung der Stuhmer Kreisgemeinschaft
Heimatkreisvertreter:
- 1949 bis1964 Günter von Flottwell, Lautensee
- 1964 bis 1966 Dr. Otto Baehr, Gintro
- 1966 bis1987 Gottfried Lickfett, Stuhmsdorf
- 1987 bis1999 Otto Tetzlaff, Budisch
- 1999 bis 2009 Alfons Targan, Usnitz
- 2009 bis heute Manfred Neumann, Posilge
Aktivitäten:
- jährliche Heimatkreistreffen:
im Juni in Bremervörde und im September in Düsseldorf - 2 × jährliches Erscheinen des „Stuhmer Heimatbriefes“ (Redaktion: B. Kolb)
Homepage:
www.heimatkreis-stuhm.de (Redaktion: H. Neumann)
- Die Gründung des Heimatkreises Stuhm
- Die Patenschaft mit dem Landkreis Bremvörde bzw. Rotenburg (Wümme)
- Die Heimatkreis-Treffen
- Die Stuhmer Stuben und das Stuhmer Museum
- Der Stuhmer Literaturpreis bzw. Stuhmer Kulturpreis
- Der „Stuhmer Heimatbrief“
- Texte zur Geschichte von Stadt und Kreis, Landkarten,
Dia-Positive und Archivverzeichnisse
Die Gründung des Heimatkreises Stuhm
Unser erster Heimatkreisvertreter, Günther von Flottwell, Lautensee, war bereits vor Bildung der Landsmannschaft Westpreußen durch schriftliche Zustimmung gewählt worden, da die Vertretungen der seit 1920 den Regierungsbezirk Westpreußen bildenden Kreise Elbing Stadt und Land, Marienburg, Stuhm, Marienwerder und Rosenberg zunächst im Rahmen der bereits errichteten Landsmannschaft Ostpreußen arbeiteten. Diese Wahl wurde von der Hauptversammlung der Stuhmer Kreisgemeinschaft bei der Gründung der Landsmannschaft Westpreußen am 18./19. Juni 1949 in „Planten un Blomen“ in Hamburg bestätigt und auch der Anschluß an die Landsmannschaft Westpreußen beschlossen. Dies ist damit auch der Tag der Bildung des Heimatkreises Stuhm.
Das erste eigentliche Heimattreffen unseres Kreises fand schon kurz danach am 15./16. Oktober 1949, aus Anlaß der 700-Jahrfeier der Stadt Christburg im Rahmen einer westpreußischen Großkundgebung in Celle statt. 1950 trafen sich die Stuhmer Landsleute am 15./16. Juli im Rahmen der Feier anläßlich des 30. Jahrestages der Volksabstimmung vom 11. Juli1920 in Hannover.
Die Heimatkreistreffen 1952 bis 1956 wurden dann jeweils mit den Bundestreffen der Landsmannschaft gemeinsam durchgeführt, und zwar 1952 in Lübeck, 1953 in Hannover, 1954 in Bochum, 1955 in Berlin und 1956 wieder in Hannover.
Die Patenschaft mit dem Landkreis Bremvörde bzw. Rotenburg (Wümme)
Nun trat eine glückliche Wende ein, die ein eigenständiges Leben des Heimatkreises Stuhm ermöglichte. Zwischen dem Verband der Landsmannschaften in Bonn und der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände in Köln wurden am 6. Juli 1953 Richtlinien für die Übernahme von Patenschaften für ostdeutsche Städte und Landkreise ausgearbeitet. Im Februar 1954 empfahl der niedersächsische Landkreistag den Landkreisen, nach diesen Richtlinien zu verfahren. Es erwies sich in der Praxis als nicht einfach, einen geeigneten Patenkreis zu finden.
Am 25. Mai 1956 wandte sich der damalige Heimatkreisvertreter Günther von Flottwell an den Landkreis Bremervörde mit der Bitte, die Patenschaft für den westpreußischen Kreis Stuhm zu übernehmen. Der Hauptgrund für seinen Antrag war die Tatsache, daß zu diesem Zeitpunkt rund 600 Stuhmer im Gebiet des Landkreises Bremervörde lebten. Kreisverwaltung und Kreistag begrüßten den Vorschlag v. Flottwells. Am 9. Juli 1956 beschloß der Kreistag einstimmig, die Patenschaft für den Kreis Stuhm zu übernehmen.
Als dieser Beschluß gefaßt wurde, hatte man noch keine Vorstellung von diesem ostdeutschen Landstrich, der in Zukunft als „Patenkind“ betreut werden sollte. Deshalb nahm Heimatkreisvertreter v. Flottwell am 21. März 1957 als Gast an der Sitzung des Kreistages teil und referierte vor den Kreistagsabgeordneten über unseren Heimatkreis. Außerdem überbrachte er den Dank seiner Landsleute und wies auf den hohen Wert einer solchen Patenschaft hin, die vor allem der jungen Generation unter den Vertriebenen die Verbindung untereinander und zur alten Heimat möglich mache. Er erklärte, daß alle zwei Jahre in Bremervörde ein Treffen der Stuhmer stattfinden werde.
Zu den ersten Aufgaben der Kreisverwaltung gehörte die karteimäßige Erfassung aller im Kreisgebiet ansässigen Stuhmer. Hierbei waren die beiden im Kreis erscheinenden Zeitungen und die Gemeinden behilflich.
Zwischen dem Landkreis Bremervörde und dem Heimatkreisvertreter wurden Einzelheiten wie die Beschaffung von Wappen, Flaggen, Bereitstellung von Haushaltsmitteln usw. geklärt. Man einigte sich darauf, die feierliche Patenschaftsübernahme, verbunden mit einem Heimatkreistreffen am 22. und 23. Juni 1957, in einer Feierstunde durchzuführen. In einem öffentlichen Aufruf wurde die Bevölkerung um Teilnahme an diesem Festakt und Bereitstellung von Privatquartieren gebeten.
Unter großer Beachtung durch die Öffentlichkeit und mit reger Beteiligung der Stuhmer wurde das erste Heimatkreistreffen durchgeführt. In der Feierstunde überreichte Landrat Burfeindt dem Heimatkreisvertreter v. Flottwell die Patenschaftsurkunde, die folgenden Wortlaut hat:
„Der Landkreis Bremervörde hat durch Beschluß des Kreistages vom 9. Juli 1956 die Patenschaft für den Kreis Stuhm/Westpreußen übernommen. Durch die Übernahme der Patenschaft will der Kreis Bremervörde bekunden, daß der heute unter polnischer Verwaltung stehende Kreis Stuhm dennoch ein Bestandteil des gesamten Deutschlands ist und bleibt. Während der Dauer der Fremdherrschaft will der Kreis Bremervörde versuchen, den Einwohnern des Kreises Stuhm für ihre gemeinsamen Interessen und Anliegen eine Heimstatt zu bieten.»
mit den Unterschriften von Landrat Burfeindt und Oberkreisdirektor Dr. zum Felde
Nun konnte unter dem Schutz und mit Hilfe unseres Patenkreises eine gedeihliche und kontinuierliche Arbeit für unsere Stuhmer fortgesetzt werden.
Die Heimatkreistreffen in jedem zweiten Jahre – die Bundestreffen der Landsmannschaft Westpreußen fanden in dem Jahr dazwischen statt – wurden jeweils von etwa 500 Stuhmern besucht. Das Wiedersehen mit Verwandten, Freunden und Nachbarn wurde zum freudig erwarteten Ereignis, das die Bande zwischen unseren Landsleuten fester knüpfte.
Eine Heimatortskartei wurde aufgestellt, die zur damaligen Zeit über rund 4000 Adressen verfügte. Außerdem erhielten die Briefköpfe des Landkreises Bremervörde den Hinweis „Patenkreis des Landkreises Stuhm/Westpreußen“.
Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehen des Patenschaftsverhältnisses im Jahre 1967 wurden am 30. März 1968 in einer schlichten, aber würdigen Feierstunde von den Stuhmern dem Landkreis Bremervörde eine Ulme und ein Gedenkstein vor dem Kreishaus als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit übergeben. Der Gedenkstein trägt die Inschrift:
Der Heimatkreis Stuhm-Westpreußen
dem Patenkreis Bremervörde
1968
Wörtlich sagte der Heimatkreisvertreter Lickfett bei dieser Feierstunde:
„Zurückschauend bekennen wir offen und gern, daß die führenden Vertreter des Kreises Bremervörde ihr Versprechen, das sie uns vor zehn Jahren gaben, treu und ehrlich gehalten haben.“
Die harmonische Zusammenarbeit zwischen Patenkreis und Paten erwies sich auch in den folgenden Jahren als dauerhaft und beständig. Durch die Gebietsreform am 1. August 1977 wurden wir Paten des neuen und größeren Landkreises Rotenburg (Wümme).
Dem Heimatkreis Stuhm gegenüber erklärte Oberkreisdirektor Dr. zum Felde wörtlich: „Fühlen Sie sich weiter in Bremervörde zu Hause“. Auch Landrat von Bothmer betonte den Stuhmern gegenüber, daß die Pflege der beiden Patenschaften für die Heimatkreise Stuhm/Westpreußen und Angerburg/Ostpreußen gleichwichtig vom Landkreis Rotenburg (Wümme) weitergeführt werden.
Folgende Gemeinden haben Straßen nach Ortsnamen des Heimatkreises Stuhm benannt:
- Stadt Bremervörde: Stuhmer Straße, Christburger Straße
- Gemeinde Gnarrenburg: Stuhmer Straße
- Gemeinde Tarmstedt: Stuhmer Straße, Christburger Straße,
- Weißenberger Straße, Rehhöfer Straße
- Stadt Zeven: Stuhmer Straße
Im August 1976 besuchte eine Abordnung des Kreistages und der Kreisverwaltung des Patenkreises Bremervörde zusammen mit Vertretern des Heimatkreises Stuhm den Kreis Stuhm in der damaligen Volksrepublik Polen.
Die Heimatkreis-Treffen
Die Heimatkreis-Treffen vor Begründung der Patenschaft
Treffen der Stuhmer 18.–19.06.1949 in Hamburg (Westpr.Treffen), das eigentliche Gründungsdatum des HK Stuhm! HKV: v.Flottwell
- Treffen der Stuhmer 15.–16.10.1949 in Celle
- Treffen des nunmehrigen HK Stuhm am 15.–16.07.1950 in Hannover
- HK-Treffen 21.09.1952 in Lübeck (LMW-Bundestreffen)
- HK-Treffen 25.–26.06.1953 in Hannover (LMW-Bundestreffen)
- HK-Treffen 10.–11.07.1954 in Bochum (LMW-Bundestreffen)
- HK-Treffen 07.–08.07.1956 in Hannover
Die Heimatkreis-Treffen mit dem Patenkreis
- 1. HK-Treffen in Bremervörde 22.–23.06.1957
Begründung der Patenschaft, Festakt zur Patenschaftsübernahme
Festrede Dr.Kohnert, Sprecher der LMW - 2. HK-Treffen in Bremervörde 13.–14.06.1959: 10 Jahre HK Stuhm
Festrede: Oberkreisdirektor Dr.Johannes zum Felde - 3. HK-Treffen in Bremervörde 10.–11.06.1961
Ansprache: HKV Günther von Flottwell - 4. HK-Treffen in Bremervörde 31.08.–01.09.1963
Ansprache: HKV Günther von Flottwell - 5. HK-Treffen in Bremervörde 04.–05.09.1965
Redner:Dr.Helmut Freiwald,Dr.Gerhard Lippky,LMW-Vorstandsmitglied - 6. HK-Treffen in Bremervörde 16.–17.09.1967: 10 Jahre Patenschaft
Redner. Prof.Dr.Heinrich Wolfrum, Göttingen - 7. HK-Treffen in Bremervörde 31.05.–01.06.1969
20 Jahre HK Stuhm, 50 Jahre Versailler Vertrag
Redner: Ministerialrat a.D. Graf v.d.Groeben, Stv.LMW-Bundessprecher - 8. HK-Treffen in Zeven 12.–13.06.1971
Redner: Herbert Marzian, Dozent des Göttinger Arbeitskreises - 9. HK-Treffen in Bremervörde 30.06.–01.07.1973
Redner: Prof.Dr.Dieter Rauschning, Göttingen - 10. HK-Treffen in Bremervörde 31.05.–01.06.1975
Redner: Ernst August Marburg, Pastor der landeskirchlichen Vertriebenenarbeit, Hannover - 11. HK-Treffen in Bremervörde 14.–15.05.1977 20 Jahre Patenschaft
Redner Hans-Jürgen Schuch, LMW-Bundesgeschäftsführer - 12. HK-Treffen in Bremervörde 09.–10.06.1979 30 Jahre HK Stuhm
Redner Odo Ratza, LMW-Bundessprecher - 13. HK-Treffen in Bremervörde 30.–31.05.1981
Redner Staatssekretär Prof.Heinrich Hellwege - 14. HK-Treffen in Bremervörde 04.–05.06.1983
Redner Dr.Wolfgang v.Geldern MdB, Nordholz - 15. HK-Treffen in Bremervörde 01.–02.06.1985
Redner Uwe Gräve, Kiel, Journalist - 16. HK-Treffen in Bremervörde 30.–31.05.1987
30 Jahre Patenschaft
Redner Odo Ratza, LMW-Bundessprecher - 17. HK-Treffen in Bremervörde 27.–28.05.1989 40 Jahre HK Stuhm
Redner Hans-Jürgen Schuch, LMW-Bundesgeschäftsführer - 18. HK-Treffen in Bremervörde 25.–26.05.1991
Redner Odo Ratza, LMW-Bundessprecher - 19. HK-Treffen in Bremervörde 05.–06.06.1993
Redner Siegfried Sieg, LMW-Bundeskulturreferent - 20. HK-Treffen in Bremervörde 10.–11.06.1995
Redner MdB Erika Steinbach, Stv.Vors. des BdV
Mitglied des LMW-Bundesvorstandes - 21. HK-Treffen in Bremervörde 31.05.–01.06.1997
40 Jahre Patenschaft
Parkhotel (Schützenhof), Festansprache LR Wilhelm Brunkhorst - 22. HK-Treffen in Bremervörde 29.–30.05.1999
50 Jahre HK Stuhm
Parkhotel (Schützenhof), Festansprache LR Wilhelm Brunkhorst
HKV Alfons Targan Nachfolger von Otto Tetzlaff - 23. HK-Treffen in Bremervörde 11.–13.05.2001
Park-Hotel (Schützenhof), Grußwort Odo Ratza, Festrede MdB Dr.Peter Paziorek - 24. HK-Treffen in Bremervörde 17.–18.05.2003
Oste-Hotel, Festrede LMW-Bundessprecher Siegfried Sieg - 25. HK-Treffen in Bremervörde 21.–22.05.2005
Oste-Hotel, Festrede Landrat Dr.Hans-Harald Fitschen, Unterzeichnung „Vereinbarung über Zusammenarbeit“ zwischen LK Sztum und LK Rotenburg (Wümme) - 26. HK-Treffen in Bremervörde 19.–20.05.2007 50 Jahre Patenschaft
Oste-Hotel, Festrede Hans-Heinrich Ehlen, Niedersächsischer Minister für Landwirtschaft - 27. HK-Treffen in Stuhm/Sztum 30.–31.05.2009 60 Jahre HK Stuhm
Busfahrt mit HKV Targan zum HK-Treffen in Sztum, einziges HK-Treffen in Polen! Feierstunde in Aula des Krankenhauses in Sztum - 28. HK-Treffen in Bremervörde 29.–30.05.2010
erstmals Hotel Daub, Festrede Landrat Hermann Luttmann - 29. HK-Treffen in Bremervörde 28.–29.05.2011
Hotel Daub, Wahlen, Familientreffen - 30. HK-Treffen in Bremervörde 02.–03.06.2012
Hotel Daub, Festrede LMW-Bundessprecher Ulrich Bonk - 31. HK-Treffen in Bremervörde 01.–02.06.2013
Hotel Daub, mit Wahlen, Familientreffen - 32. HK-Treffen in Bremervörde 28.–29.06.2014
Hotel Daub, Feierstunde, Festrede Reinhard Brünjes - 33. HK-Treffen in Bremervörde 27.–28.06.2015
Hotel Daub, mit Wahlen, Familientreffen - 34. HK-Treffen in Bremervörde 04.–05.06.2016
Hotel Daub, Familientreffen
Besondere Erwähnung verdient das außerordentlich gut besuchte Treffen am 1./2. Oktober 1966 in Düsseldorf, das dem Jubiläum des 550-jährigen Bestehen der Stadt Stuhm gewidmet war. Stuhm erhielt das Stadtrecht am 21.09.1416.
Abkürzungen: HK Heimatkreis, HKV Heimatkreisvertreter (Vorsitzender)
LK Landkreis, LR Landrat, LMW Landsmannschaft Westpreußen
Quellen u.a.: Festschrift 30 Jahre Patenschaft, S.63, Festschr. 40 Jahre, S.31, Heimatbrief 16, Stuhmer Bildband, S.299–308
Die Stuhmer Stuben und das Stuhmer Museum
Schon frühzeitig war unser Heimatkreis bestrebt, kulturelle Güter, Dokumente, Schrifttum, Bilder und vieles andere an einem zentralen Ort zu sammeln und in einer ständigen Ausstellung Besuchern zugänglich zu machen. Es kam uns darauf an, den Kreis Stuhm umfassend darzustellen, soweit dies bei dem Verlust jeglicher Habe infolge von Flucht und Vertreibung noch möglich war. Trotzdem ist es erstaunlich, was unsere Stuhmer für unser Vorhaben noch beisteuern konnten.
Zum zweiten Heimatkreistreffen 1959 konnte in einem Nebengebäude des Kreismuseums in Bremervörde eine „Stuhmer Stube“ eingerichtet werden, in der die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Landkarten sowie Bild- und Schriftgut aus dem Kreise Stuhm und unserer westpreußischen Heimat ausgestellt waren. Unser Landsmann Otto Piepkorn, Christburg, hat sich bei der Einrichtung der Heimatstube besonders verdient gemacht.
Die Vervollständigung unseres Archivs mit Dokumenten, Büchern, Bildern und anderen Erinnerungsstücken machte bald so gute Fortschritte, daß die Räume im Nebengebäude zu klein wurden und ein größeres Quartier erforderlich wurde. Unser neuer Patenkreis Rotenburg (Wümme), der am 1. August 1977 aufgrund der Gebietsreform durch Zusammenlegung der Altkreise Bremervörde und Rotenburg (Wümme) entstanden war, zeigte für unsere Wünsche Verständnis. Er wies uns nach Freiwerden drei Räume im alten Kreishaus in Bremervörde zu. So fanden wir den erforderlichen Platz und konnten nun darangehen, ein würdiges ‚;Stuhmer Museum“ einzurichten. Hier bemühten wir uns, den alten Kreis Stuhm, seine Landschaft und seine Menschen so darzustellen, wie sie waren und wie sie in uns lebendig sind. Unsere Kinder und unsere Enkel sollen hier erkennen können, woher sie stammen.
Am 25. Februar 1985 konnten wir unser Museum einweihen und dem stellvertretenden Landrat Brunkhorst, dem Oberkreisdirektor Dr. zum Felde, der Leiterin des Bachmann-Museums, Frau Dr. Elfriede Bachmann, und weiteren Repräsentanten des Patenkreises unseren Dank abstatten.
Das „Stuhmer Museum“, jetzt im Hauptgebäude (Nr. 1) des kreiseigenen Bachmann-Museums, fand viel Anerkennung und wurde nun auch in Führungen durch das Bachmann-Museum einbezogen.
Ab Frühjahr 1993 mußte das Stuhmer Museum in das Museumsgebäude Nr. 4 des Bachmann-Museums verlegt werden ! Zur Durchführung von notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten im alten Kreishaus – auch im Bereich des Stuhmer Museums – mußten die von uns belegten Räumlichkeiten kurzfristig geräumt werden.
Dank der großzügigen Unterstützung durch unseren Patenkreis, insbesondere durch Landrat Brunkhorst, Oberkreisdirektor Blume und Frau Dr. Bachmann, erfolgte die Verlegung unseres Stuhmer Museums in das Erdgeschoß des Museumsgebäudes Nr. 4 mit größeren Räumen und größeren Ausstellungsflächen.
Nach umgehender, sorgfältiger Planung und sehr vielen freiwillig und unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden engagierter Mitglieder der Heimatkreisvertretung konnten der Umzug, die Einrichtung und die Neugestaltung des Museums einschließlich aller dabei anfallenden erforderlichen handwerklichen Arbeiten innerhalb von fünf Wochen bereits bis zum Heimatkreistreffen am 5./6. Juni 1993 durchgeführt werden. Dank der Spendenbereitschaft unserer Landsleute konnten einige fehlende Ausstellungseinrichtungen sofort beschafft werden.
Unter Verwendung weiterer Ausstellungsstücke und Unterlagen sowie durch Ausnutzung der größeren Räumlichkeiten ist es gelungen, die Einrichtung des Stuhmer Museums in den neuen Räumen noch übersichtlicher und eindrucksvoller zu gestalten.
Zum 9. November 1993 hatte die Stuhmer Heimatkreisvertretung zu einer offiziellen Vorstellung des neu eingerichteten Museums Vertreter des Patenkreises Rotenburg (Wümme), der Stadt Bremervörde, der Samtgemeinde Ritterhude, den Bundessprecher der Landsmannschaft Westpreußen Odo Ratza, den Museumsdirektor des Westpreußischen Landesmuseums in Wolbeck Hans-Jürgen Schuch und Vertreter der örtlichen Presse eingeladen. Bei der Begrüßung der 45 Gäste konnte der Heimatkreisvertreter den Dank der Stuhmer Kreisgemeinschaft für die anerkennenswerte Unterstützung und Betreuung durch den Patenkreis aussprechen.
Landrat Wilhelm Brunkhorst hob in seinem Grußwort die eindrucksvolle Darstellung des westpreußischen Kreises Stuhm hervor und betonte die weitere Unterstützung der Patenschaft im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten.
Seit 1993 befindet sich das Stuhmer Museum in den heutigen Räumlichkeiten in Bremervörde, Vorwerkstraße 17. Es ist nicht nur Museum, sondern auch Archiv, Begegnungsstätte und eine Brücke zur Heimat!
Der Stuhmer Literaturpreis bzw. Stuhmer Kulturpreis
Mit Beschluss vom 02.12.1992 hat der Kreistag des Landkreises Rotenburg (Wümme) einen Stuhmer Literaturpreis ausgesetzt. Dieser sollte zur Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur des alten westpreußischen Kreises anregen und dazu beitragen, möglichst Vieles durch die noch lebenden Wissensträger festhalten zu lassen. Auch künstlerische und wissenschaftliche Kräfte sollten durch die Auslobung des Preises gefördert werden.
Preisträger waren:
1993 Herr Otto Piepkorn für seine Arbeit „Die Heimatchronik der westpreußischen Stadt Christburg und des Landes am Sorgefluß“
1996 Frau Charlotte Fleßa (für „Dorf-Chronik Kl. Brodsende/Gr. Brodsende, Kreis Stuhm, Westpreußen“)
2000 zu gleichen Teilen Herr Kurt Teschke (für „Der Schutzengel – Erinnerungen eines Kindes“) und Herr Günther Müller (für „Als Jugendlicher 1945 nach Russland verschleppt“ ‑Erlebnisbericht).
Im Jahr 2002 wurden die Richtlinien zur Vergabe des Stuhmer Literaturpreises überarbeitet und den in den vergangenen Jahren eingetretenen gesellschaftspolitischen, technologischen und rechtlichen Veränderungen angepasst, so dass auch weitere künstlerische und wissenschaftliche Arbeiten in die Auslobung einbezogen werden konnten. Dementsprechend wurde der Preis in „Stuhmer Kulturpreis“ umbenannt.
Erster Preisträger war Herr Alfred Pockler, Bochum, der den Stuhmer Kulturpreis im Rahmen der Feierstunde beim Heimatkreistreffen in Bremervörde im Jahr 2003 für sein Buch „Westpreußischer Himmel und Bochumer Erde“ entgegennehmen konnte.
2006 wurde der zweite Kulturpreis an Frau Angela Kiefer-Hoffmann für ihre Arbeit „Über eines Menschen Kraft“ verliehen.
2009 wurde der Kulturpreis an das Kulturzentrum Ostpreußen für die Ausstellung „Sztum/Stuhm – Geschichte der Stadt bis 1945“ verliehen.
Der Stuhmer Kulturpreis 2012 wurde an Frau Margarita Krüllmann für ihre Werke „Über weitem Land – leise Melancholie und „Erinnerungen an meine Reise in die Heimat“ und an Frau Renate Kiekebusch für ihr Werk „Auf den Spuren der Familie – eine Reise nach Stuhm“ verliehen, beim Stuhmer Heimatkreistreffen am 3.Juni 2012 in Bremervörde.
Der Stuhmer Heimatbrief
Im April 1969 erschien der erste Stuhmer Heimatbrief. Der Patenkreis Bremervörde übernahm damals die Kosten für Herstellung und Versendung. Bis Mitte 1980 erschienen 18 Ausgaben. Verantwortlicher Redakteur war der damalige stellvertretende Heimatkreisvertreter, der aus Christburg stammende Viktor Hausmann. Die Stuhmer Heimatbriefe gehen auf seine Initiative zurück. Er verstarb im Juli 1981 mit 79 Jahren.
Danach übernahm bis Ausgabe 24 Helmut Ratza die Redaktion, ein Bruder des ehemaligen Sprechers der Landsmannschaft Westpreußen Odo Ratza.
Im Juni 1983 wurde Gerhard Halfpap zum Kultusreferenten gewählt. Er übernahm ab Dezember 1983 mit Nummer 25 für etwa 10 Jahre das Amt des Redakteurs, bis zu seinem Tod im Juni 1992.
Danach war ab Anfang 1994 mit Nummer 46 Klaus Pansegrau Kontakt-adresse, aber die abschließende Redaktion, Druck und Versand lag in den Händen des Heimatkreisvertreters Otto Tetzlaff. Er spannte, um Kosten zu sparen, für die Versendung der Hefte die ganze Familie ein.
Im Mai 1999 wurde Alfons Targan Nachfolger von Otto Tetzlaff und ab Heimatbrief Nummer 57 wurde er der verantwortliche Redakteur. Anfang 2009 übergab er ab der Nummer 75 diese Aufgabe an Bernhard Kolb.
Die ersten 32 Heimatbriefe erschienen noch im Format Din A4, alle nachfolgenden Ausgaben im jetzigen Heftformat Din A5.
Der Heimatbrief ist das wichtigste Bindeglied welches die in alle Welt verstreuten Landsleute aus dem Kreis Stuhm verbindet. Er hält die Erinnerung an die verlorene Heimat wach und wird immer noch mit hohem Engagement von einigen wenigen ehrenamtlichen Mitarbeitern erstellt. Versendet wird er auch heute noch an über 1.500 Empfänger.
Die in fast 50 Jahren bisher erschienen 92 Ausgaben des Stuhmer Heimatbriefes stellen auf insgesamt fast 4.000 Seiten nicht nur einen riesigen Schatz an Informationen, Fotos, Erlebnisberichten usw. dar. Sie dokumentieren vor allem auch den Heimatkreis Stuhm im Wandel der Zeiten.
- Welche Nummern der Zeitung sind noch verfügbar? ab etwa Nr. 50
- Gibt es ein vollständiges Archiv der Zeitung? Ja
- Wo wird es verwahrt? Im Archiv im Stuhmer Museum in 27432 Bremervörde, Vorwerkstraße 17
- Alle 92 Heimatbriefe und die drei Festschriften 30 bzw. 40 bzw. 50 Jahre Patenschaft wurden digitalisiert.
- Wo sind sie abrufbar? Beim Schatzmeister: Bernhard Kolb, Unter den Eichen 2, 65195 Wiesbaden, Tel. 0611 – 51185, bernhard_a_kolb@web.de
Texte zur Geschichte von Stadt und Kreis, Landkarten, Dia-Positive und Archivverzeichnisse
- Texte zur Geschichte, Bevölkerung und Struktur des Kreises: siehe Stuhmer HB84, S.32–43: Artikel „Kreis Stuhm im Wandel der Zeiten“ bzw. die vom Heimatkreis herausgegebenen Publikationen: Bücher, Festschriften und Heimatbriefe
- Landkarten des Kreises: diverse Karten Im Archiv im Stuhmer Museum in 27432 Bremervörde, Vorwerkstraße 17
- ca. 1.000 Dias und knapp 3.000 Negative, bereits vollständig digitalisiert, umfangreiche Dokumentation, Im Archiv im Stuhmer Museum in 27432 Bremervörde, Vorwerkstraße 17, Ansprechpartner: B. Kolb
- Es gibt ein Inventarverzeichnis des Archivs, Ansprechpartner: B.Kolb, der Heimatkreis hat vier Bücher herausgegeben, die als PDF vorliegen, also digitalisiert sind: Stuhmer Bildband – Heimat zwischen Weichsel,Nogat u.Sorge, Westpreußen im Wandel der Zeiten, Der Kreis Stuhm, Heimatchronik der Stadt Christburg
- Verzeichnisse von Zeitschriften-Artikel über den Kreis (in deutscher / polnischer Sprache): Es gibt ein (digitales) Inventarverzeichnis des Archivs. Vom Archiv wurde allerdings bisher wenig digitalisiert.