Deutsch Krone
Kreis Schwetz (Reg.-Bezirk Marienwerder)
Das Gebiet des Kreises Schwetz kam durch die erste Teilung Polens 1772 zu Preußen und gehörte bis 1818 zum Kreis Conitz, der damals den gesamten südlichen Teil von Pommerellen umfasste. Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen kam das Gebiet innerhalb der Provinz Westpreußen zum neuen Regierungsbezirk Marienwerder. Im Rahmen einer umfassenden Kreisreform im Regierungsbezirk Marienwerder wurde zum 1. April 1818 der neue Kreis Schwetz gebildet. Er umfasste die Stadt und die Intendantur Schwetz, die Stadt und den größten Teil des Amtes Neuenburg, sechs Ortschaften der Intendantur Graudenz sowie 98 adlige Güter. Sitz des Landratsamtes des neuen Kreises wurde die Stadt Schwetz (Wikipedia-Eintrag „Świecie“).
Der Kreis Schwetz grenzte im Westen an den Kreis Konitz bzw. (seit 1875) an den Kreis Tuchel, im Norden an den Kreis Pr. Stargard, im Osten wurde er von den Kreisen Marienwerder und Graudenz bzw. durch die Weichsel begrenzt, und im Süden grenzte er an die Kreise Kulm und den Kreis Bromberg (Provinz Posen).
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 46–55: Der Kreis Schwetz
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste das Kreisgebiet am 10. Januar 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden. In Polen bestand das Kreisgebiet, dessen westlicher Teil an den Kreis Tuchola (Tuchel) angegliedert wurde, als „Powiat Świecki“ fort.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Świecie unter seinem früheren deutschen Namen dem neu eingerichteten „Regierungsbezirk Bromberg“ eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Auch der Kreis Schwetz wurde zum 26. November 1939 als Reichsgebiet deklariert; und die Städte Neuenburg (Weichsel) und Schwetz (Weichsel) wurden der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirkenzusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr. – Seit dem 25. Juni 1942 trug der Landkreis schließlich den Namen „Schwetz (Westpr.)“
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Kreis Schwetz im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis Schwetz in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen ab 1815 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.
Der Kreis Dirschau (Reg.-Bez. Danzig)
Das 1772 an Preußen gekommene Gebiet des „Königlichen Preußen“ wurde zunächst in sieben umfangreichere Kreise aufgegliedert (Tableau der Karte von Preußen). Der dabei gebildete Kreis Dirschau umfasste den nördlichen Teil von Pommerellen mit den Städten Dirschau, Neustadt, Putzig und Stolzenberg sowie den königlichen Domänenämtern Brück, Carthaus, Mirchau, Oliva, Putzig, Sobbowitz, Starsin und Subkau.
Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen kam das Gebiet zum Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen. Bei einer umfassenden Kreisreform wurden zum 1. April 1818 neue, kleinere Kreise gebildet. Dabei ging der alte Kreis Dirschau in den neuen Kreisen Carthaus, Danzig, Neustadt und Stargard auf.
Das kontinuierliche Anwachsen der Bevölkerung im 19. Jahrhundert erforderte eine weitere Kreisreform in Westpreußen. So entstand am 1. Oktober 1887 im Regierungsbezirk Danzig der neue Kreis Dirschau aus Teilen des Landkreises Danzig und des Kreises Preußisch Stargard. Sitz des Landratsamts und einzige Stadt des Kreises war Dirschau (Wikipedia-Eintrag „Tczew“).
Der Kreis grenzte im Westen an die Kreise Berent und Preußisch Stargard, im Norden an den – ebenfalls 1887 gebildeten – Kreis Danziger Höhe, im Osten an den Kreis Marienburg und im Süden an den Kreis Marienwerder.
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 26–31: Der Kreis Dirschau
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste der Kreis Dirschau am 10. Januar 1920 vom Deutschen Reich abgetreten werden. Der größte Teil des Kreises mit der Stadt Dirschau kam zu Polen und bestand als „Powiat Tczewski“ fort. Aus dem Norden des Kreises kamen mehrere Gemeinden zur Freien Stadt Danzigund wurden in den Kreis Danziger Höhe eingegliedert. Zugleich wurde der Kreis durch die Gemeinden um die Stadt Mewe erweitert, die frühere zum Reg.-Bezirk Marienwerder gehört hatten.
Die Gemeinden, die zuvor zum Kreis Marienwerder gehört hatten, bildeten zunächst ab 1924 den polnischen „Powiat Gniewski“ mit Sitz in Gniew (Mewe); zum 1. April 1932 aber wurde sie wieder größtenteils in den Powiat Tczewski sowie in den Powiat Świecie (Schwetz) eingegliedert.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Tczew unter seinem früheren deutschen Namen dem „Regierungsbezirks Danzig“ eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Auch der Kreis Dirschau wurde zum 26. November 1939 als Reichsgebiet deklariert; und die Städte Dirschau, Mewe und Pelplin wurden der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr.
Am 2. Dezember 1940 wurden rückwirkend die bereits seit dem 26. Oktober 1939 mit verwalteten vorherigen „Korridor-Gemeinden“ Außendeich (Bursztych), Johannisdorf (Janowo), Kramersdorf (Kramrowo), Kleinfelde (Pólko Małe) und Neuliebenau (Nowe Lignowy) des Landkreises Dirschau wieder in den Landkreis Marienwerder eingegliedert.
Am 26. März 1942 wurde – ebenfalls rückwirkend vom 26. Okober 1939 an – in Ergänzung des soeben genannten Erlasses vom 2. Dezember 1940 ein rechts der Weichsel gelegener Gebietsteil der Gemeinde Polnisch Grünhof mi dem Kreis Marienwerder vereinigt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Kreis Dirschau im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis Dirschau in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen seit 1887 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.
Kreis Strasburg (Reg.-Bezirk Marienwerder)
Das Gebiet des Kreises Strasburg kam durch die erste Teilung Polens 1772 zu Preußen, wurde während der Napoleonischen Zeit zwischen 1807 und 1815 zu einem Teil des polnischen Vasallen-Staates „Herzogtum Warschau“ und gelangte nach der Restauration Preußens zum Kreis Michelau, den ein Ausschnitt aus Max Töppens Geschichtskarte von 1858 zeigt und der noch die Gebiete der beiden nachmaligen Kreise Löbau und Straburg umfasste.
In der Napoleonischen Zeit ab 1807 dem Herzogtum Warschau zugeordnet, erhielt Preußen den Kreis im Zuge des Wiener Kongresses zurück. Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen kam das Gebiet zum Regierungsbezirk Marienwerder der Provinz Westpreußen. Im Rahmen einer umfassenden Kreisreform im Regierungsbezirk Marienwerder wurde der Kreis Michelau zum 1. April 1818 in die Kreise Löbau und Strasburg geteilt. Der Kreis Strasburg umfasste die Städte Gollub, Gorzno, Lautenburg, die Intendanturen Gollub und Lautenburg und Strasburg, das Domänenamt Strasburg sowie 92 adlige Güter. Das Landratsamt befand sich in der Stadt Strasburg (Wikipedia-Eintrag „Brodnica“).
Der Kreis Strasburg grenzte im Westen an die Kreise Thorn und Kulm – bzw. stattdessen seit 1887 an den Kreis Briesen – sowie den Kreis Graudenz, im Norden an den Kreis Löbau, im Osten an den ostpreußischen Regierungsbezirk Königsberg und im Süden an Kongresspolen, das zum Russischen Kaiserreich gehörte.
Durch das stetige Anwachsen der Bevölkerung im 19. Jahrhundert erwiesen sich die Kreise in Westpreußen meist als zu groß, eine Verkleinerung schien erforderlich. Im Zuge dieser Entwicklung entstand am 1. Oktober 1887 der neue Kreis Briesen, an den der Kreis Strasburg einen Teil seines westlich gelegenen Kreisgebietes mit der Stadt Gollub abtrat.
Am 18. Oktober 1891 wurde ein Gebietsteil des Forstgutsbezirks Gollub im Kreis Strasburg in den Gemeindebezirk Lobdowo im Kreis Briesen eingegliedert.
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 46–55: Der Kreis Strasburg
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste das Kreisgebiet am 10. Januar 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden. In Polen wurde das Kreisgebiet um die Gemeinden Hammer, Kamentdorf und Gohlau des Kreises Briesen sowie die Gemeinden Szichen vom Kreis Löbau und Buchwalde vom Kreis Graudenz erweitert und bestand als „Powiat brodnicki“ fort.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Brodnica unter seinem früheren deutschen Namen dem Regierungsbezirk Marienwerder eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Der Landkreis Strasburg i. Westpr. – seit 1942 „Landkreis Strasburg (Westpr.)“ – wurde dem Regierungsbezirk Marienwerder zugeordnet. Die Städte Gorzno (umbenannt in Görzberg), Goßlershausen, Lautenburg und Stasburg wurden der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Kreis Strasburg im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis Strasburg in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen ab 1815 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.
Elbing-Land und ‑Stadt
Stuhm
Flatow
Kreis Thorn (Reg.-Bezirk Marienwerder)
Bei der Einrichtung des Stadtkreises Thorn am 1. April 1900 wurde der Kreis zugleich in „Landkreis Thorn“ umbenannt.
Das nördliche Kreisgebiet kam durch die erste Teilung Polens 1772 an Preußen; die Stadt Thorn mit ihren Nachbarorten folgte 1793 im Rahmen der zweiten Teilung Polens. Dabei war das Kreisgebiet zunächst Teil des Kreises Culm.
In der Napoleonischen Zeit ab 1807 dem Herzogtum Warschau zugeordnet, erhielt Preußen den Kreis im Zuge des Wiener Kongresses wieder zurück. Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen kam das Gebiet zum neuen Regierungsbezirk Marienwerder der Provinz Westpreußen. Im Rahmen einer umfassenden Kreisreform wurde zum 1. April 1818 der neue Kreis Thorn gebildet. Dieser umfasste die Städte Culmsee, Kowalewo bzw. Schönsee, Podgorz und Thorn, die Domänenämter Brzezinko und Culmsee, das Amt Dybow sowie 67 adlige Güter. Sitz des Landratsamtes war die Stadt Thorn (Wikipedia-Eintrag „Toruń“).
Der Kreis grenzte nur im Norden und Nordosten an westpreußisches Gebiet, und zwar an die Kreise Kulm und Strasburg bzw. – ab 1887 – Briesen. Im Südwesten grenzte der Kreis an die Kreise Bromberg und Hohensalza (Provinz Posen), im Südosten grenzte er an Kongresspolen, das zum Russischen Kaiserreich gehörte.
Am 1. Oktober 1887 trat der Kreis einen Teil seines Gebietes, einschließlich der Stadt Schönsee, an den neuen Kreis Briesen ab.
Am 19. Oktober 1888 wurde ein Gebietstausch zwischen den Gutsbezirken Zajonskowo im Kreis Thorn und Wenzlau im Kreis Kulm vollzogen.
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 46–55: Der Kreis Thorn
Am 11. Dezember 1895 sowie am 2. Februar 1897 beschloss der Kreisausschuss des Kreises Thorn, dass von der Ortschaft Weichselthal im Landkreis Bromberg (Reg.-Bez. Bromberg) ein Gebietsteil mit dem Gemeindebezirk Amthal und ein weiterer Gebietsteil mit dem Gemeindebezirk Groß Bösendorf, beide im Kreis Thorn, vereinigt werden.
Am 16. Dezember 1896 wurde ein Gebietsteil des Gutsbezirks Richnau im Kreis Briesen mit dem Gutsbezirk Gronowo im Kreis Thorn vereinigt.
Am 24. März 1897 wurde ein Gebietsteil des Gemeindebezirks Schloßhauland im Landkreis Bromberg (Reg.-Bez. Bromberg) in den Gemeindebezirk Scharnau im Kreis Thorn eingegliedert.
Am 20. November 1897 wurde ein Gebietsteils von der Ortschaft Weichselthal im Landkreis Bromberg (Reg.-Bez. Bromberg) abgetrennt und mit dem Gemeindebezirk Groß Bösendorf im Kreis Thorn vereinigt.
Seit dem 1. April 1900 bildete die Stadt Thorn einen eigenen Stadtkreis (Sowohl das Rathaus als auch das Landratsamt befanden sich in Thorn.). Der Kreis Thorn wurde daraufhin in „Landkreis Thorn“ umbenannt.
Am 27. Dezember 1905 wurden Gebietsteile des Gemeindebezirks Otteraue und des Stadtbezirks Schulitz, beide im Landkreis Bromberg (Reg.-Bez. Bromberg) in der Provinz Posen, mit dem Gemeindebezirk Schirnau im Landkreis Thorn vereinigt.
Zwischen 1906 und 1910 schieden die folgenden Landgemeinden und Gutsbezirke aus dem Landkreis aus und wurden in den Stadtkreis Thorn eingegliedert:
- die Landgemeinde Mocker sowie der Gutsbezirk Weißhof, beide aus dem Amtsbezirk Mocker, am 1. April 1906
- die Landgemeinde Schönwalde (teilweise) aus dem Amtsbezirk Schönwalde am 25. Mai 1909
- die Landgemeinde Alt Thorn (teilweise) und der Gutsbezirks Wiesenburg (teilweise) aus dem Amtsbezirk Gurske, die Landgemeinde Groß Nessau (teilweise) aus dem Amtsbezirk Groß Nessau sowie der Gutsbezirk Ollek (teilweise) aus dem Amtsbezirk Schönwalde am 22. Juni 1909
- die Landgemeinde Schönwalde (teilweise) aus dem Amtsbezirk Schönwalde am 15. Februar 1910
- die Landgemeinde Korzeniec aus dem Amtsbezirk Gurske am 20. Dezember 1910
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags mussten der Stadt- und Landkreis Thorn am 10. Januar 1920 an Polen abgetreten werden. Der Kreisgebiet, bei dem einige Gemeinden an seiner Nordgrenze gegen südliche des Kreises Kulm getauscht wurden, bestand als „Powiat Toruński“ fort.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Toruń unter seinem früheren deutschen Namen dem neu eingerichteten „Regierungsbezirk Bromberg“ eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Auch der Stadtkreis sowie der Landkreis Thorn wurden zum 26. November 1939 als Reichsgebiet deklariert; und die kreisfreie Stadt Thorn sowie im Landkreis die Städte Culmsee und Podgorz wurden der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Stadt und der Kreis Thorn im Frühjahr 1945 von der Roten Armeebesetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Stadtkreis und dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis bzw. den Stadt- und den Landkreis Thorn in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen ab 1815 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.
Kreis Graudenz (Reg.-Bezirk Marienwerder)
Bei der Einrichtung des Stadtkreises Graudenz am 1. Januar 1900 wurde der Kreis zugleich in „Landkreis Graudenz“ umbenannt
Das Gebiet des Kreises Graudenz kam durch die erste Teilung Polens 1772 zu Preußen. Es gehörte zunächst zum Kreis Culm.
Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen kam das Gebiet zum Regierungsbezirk Marienwerder der neuen Provinz Westpreußen. Im Rahmen einer umfassenden Kreisreform im Regierungsbezirk Marienwerder wurde zum 1. April 1818 aus dem Nordteil des Kreises Kulm der neue Kreis Graudenz gebildet. Dieser umfasste die Städte Graudenz, Lessen und Rehden, das Domänenamt Engelsburg, ein Teil des Intendanturamtes Graudenz, die Ämter Amt Rehden und Roggenhausen sowie 81 adlige Güter. Sitz des Landratsamtes war die Stadt Graudenz (Wikipedia-Eintrag „Grudziądz“).
Der Kreis grenzte im Westen an den Kreis Schwetz, im Norden an den Kreis Marienwerder, im Osten an die Kreise Rosenberg und Löbau sowie im Süden an die Kreise Strasburg – seit 1887 zudem Briesen – und Kulm.
Am 1. Oktober 1887 trat der Kreis einen Teil seines Gebietes an den neuen Kreis Briesen ab.
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 124–133: Der Kreis Graudenz
Seit dem 1. Januar 1900 bildete die Stadt Gaudenz einen eigenen Stadtkreis. (Sowohl das Rathaus als auch das Landratsamt befanden sich in Graudenz.) Der Kreis Graudenz wurde daraufhin in „Landkreis Graudenz“ umbenannt.
Zwischen 1900 und 1914 schieden die folgenden Gutsbezirke aus dem Landkreis aus und wurden in den Stadtkreis Graudenz eingegliedert:
- der Gutsbezirk Klein Kunterstein (teilweise) aus dem Amtsbezirk Kunterstein am 19. September 1900
- die Gutsbezirke Feste Courbière (teilweise) aus dem Amtsbezirk Feste Courbière und Klein Kunterstein (teilweise) aus dem Amtsbezirk Kunterstein am 17. Februar 1914
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags mussten der Stadt- und Landkreis Graudenz am 10. Januar 1920 an Polen abgetreten werden. Das Kreisgebiet, aus dem die Gemeinden Klein Thiemau und Buchwalde ausschieden und den Kreisen Rosenberg bzw. Strasburg (Brodnica) zugeordnet wurden, bestand als „Powiat Grudziądzki“ fort.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Wąbrzeźno unter seinem früheren deutschen Namen dem Regierungsbezirk Marienwerder eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Auch der Stadtkreis sowie der Landkreis Graudenz wurden zum 26. November 1939 als Reichsgebiet deklariert; und die kreisfreie Stadt Graudenz sowie im Landkreis die Städte Lessen und Rehden wurden der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Stadt und der Kreis Graudenz im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Stadtkreis und dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis bzw. den Stadt- und den Landkreis Graudenz in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen ab 1815 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.
Kreis Tuchel (Reg.-Bezirk Marienwerder)
Durch das stetige Anwachsen der Bevölkerung im 19. Jahrhundert erwiesen sich mehrere Kreise in Westpreußen als zu umfangreich, und eine Verkleinerung erschien erforderlich. Vor diesem Hintergrund entstand 1875 aus Teilen des Kreises Konitz der neue Kreis Tuchel. Das Landratsamt wurde in der Stadt Tuchel eingerichtet (Wikipedia-Eintrag „Tuchola“).
Der Kreis Tuchel grenzte im Westen an den Kreis Flatow, im Norden an den Kreis Konitz, im Osten an die Kreise Pr. Stargard und Schwetz sowie im Süden an den Kreis Bromberg (Provinz Posen).
Eine differenzierte Übersicht über die Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises bietet der Auszug aus dem „Gemeindelexikon für die Provinz Westpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen“, Berlin 1898, S. 144–149: Der Kreis Tuchel
Am 28. November 1898 wurde ein Gebietsteil des Gutsbezirks Mlinsk im Kreis Pr. Stargard in den Gemeindebezirk Großschliewitz im Kreis Tuchel eingegliedert.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste der Kreis Tuchel am 10. Januar 1920 vom Deutschen Reich abgetreten werden. Der Kreis, der die Gemeinde Resmin an den neu gebildeten Kreis Sępoleński (Zempelburg) abgab und um den westlichen Teil des Kreises Schwetz (Świecki) erweitert wurde, bestand als „Powiat Tucholski“ fort.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens wurde der Landkreis Tuchola unter seinem früheren deutschen Namen dem neu eingerichteten „Regierungsbezirk Bromberg“ eingegliedert, der seinerseits dem am 26. Oktober 1939 eingerichteten „Reichsgau Danzig“ angehörte. Der „Reichsgau“ erhielt kurz danach, am 2. November, seinen endgültigen Namen: „Reichsgau Danzig-Westpreußen“ (Eintrag zum „Reichsgau“ im OME-Lexikon). Auch der Kreis Tuchel wurde zum 26. November 1939 als Reichsgebiet deklariert; und die Stadt Tuchel wurde der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, die die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Die übrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Gutsbezirke gab es nicht mehr.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Kreis Tuchel im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder Teil Polens. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit allermeist aus dem Kreisgebiet vertrieben.
Die verwaltungsgeschichtlichen Veränderungen, die den Kreis Tuchel in den verschiedenen historischen Entwicklungsphasen seit 1875 betroffen haben, können im Gesamtzusammenhang mit der unteren Weichsel-Region nachvollzogen werden auf der von Walther Hubatsch entworfenen Karte „Verwaltungseinteilung von Ost- und Westpreußen. 1815–1945“ aus dem Jahre 1975.